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ie Gegend des Inle-Sees im Shan-Bergland gehört sicher zu den schönsten und lieblichsten Landschaften von Burma. Dem Charakter der Landschaft und dem friedlichen Naturell ihrer Bewohner in idealer Weise entsprechend feiern die Inthas, die „Kinder des Sees“ hier jedes Jahr im Herbst eines der stimmungsvollsten und farbenprächtigsten Feste des gesamten Landes, das sog. Pagodenfest Phaun
Daw U.
n seiner heutigen Form wird das Fest erst seit ca. 40 Jahren gefeiert, es reicht jedoch in Historie und Legenden weit zurück. Im Mittelpunkt steht die Verehrung von fünf goldenen Statuen von Buddha bzw. Jüngern von ihm aus dem 12. Jahrhundert. Lange Zeit in Vergessenheit geraten, genießen sie seit ihrer Wiederentdeckung Mitte des vorigen Jahrhunderts große religiöse Anziehungskraft. Zu ihrer Huldigung wurde jedes Jahr ein großes Fest abgehalten, bei dem die Figuren in einer feierlichen Schiffsprozession zu den Klöstern des Inle-Sees gefahren wurden.
ann kamen die wundersamen Geschehnisse des Jahres 1965, als die Statuen mit ihrem Festschiff bei einem Unwetter im Inle-See versanken. Nach dem Untergang des Schiffes wurden vier der fünf Statuen aus dem flachen Inle-See schnell wieder gehoben. Die fünfte und kleinste war allerdings unauffindbar. Als die Schiffsbesatzungen zur Phaung Daw U-Pagode von Ywama, wo die Statuen normalerweise ihr Domizil haben, zurückkehrten, stand dort die fünfte Figur bereits wieder unbeschädigt und bedeckt mit Wasserpflanzen an ihrem angestammten Platz. Seit diesem „Wunder“, der eigenständigen Rückkehr der Figur zum Tempel, wird das Fest von den Bewohnern der Region mit noch mehr religiösen Enthusiasmus und noch größerer Hingabe gefeiert. Seit dieser Zeit bleibt aber auch die fünfte Statue als „Wächter“ im Tempel zurück und wird nicht auf der Prozession mitgeführt.
it Beginn des Neumonds im Burma-Monat Thandingyut (September/Oktober) zum Ende der Regenzeit dreht sich am Inle-See alles um das große Prozessionsfest Phaung Daw U. Während einer knapp dreiwöchigen Festperiode zieht eine prunkvolle Schiffsprozession mit den vier Statuen zu allen größeren Orten am See, um die dortigen Klöster erneut zu heiligen und den Menschen in den Dörfern Glück zu
bringen. Ihren Ausgang nimmt die Prozession an der prächtigen, reich mit Gold verzierten Phaung Daw U Pagode in Ywama. Für die Prozession werden die vier Statuen mit einer feierlichen Zeremonie in eine prachtvoll hergerichtete große Prunkbarke in Form eines burmesischen Tempels gesetzt, an deren Bug ein Karaweik-Vogel, jener mythologische Göttervogel der Burmesen, thront. Begleitet von weiteren kleineren Prunkschiffen, den langgestreckten, mit Bananenblättern, Palmwedeln, Fahnen und Zeremonialschirmen festlich geschmückten Booten der Beinruderer und einer unübersehbaren Zahl von kleinen Booten der Gläubigen macht sich die Prozession auf ihren fast dreiwöchigen Weg über den Inle- See.
ie Schiffsprozession sucht während der Festperiode mehr als zwanzig Klöster auf. Immer wieder vollzieht sich dabei ein ähnliches Schauspiel, wenn die Statuen von der Prunkbarke in das Kloster geleitet und dort im jeweiligen Heiligtum für die Nacht aufgestellt werden. Hier werden sie mit Opfergaben und Geschenken der Gläubigen überhäuft und die Gebete und Verehrungsrituale nehmen kein Ende. Wieder erhalten die Figuren neue Schichten von Goldblättchen, so dass ihre ursprüngliche Form nur noch erahnt werden kann. Die Pilger, die die Prozession in ihren Booten begleiten, schlagen ihr Lager im Tempelhof auf und ein buntes Menschengewirr aus Dörflern, Hilltribes, Rudermannschaften, Pilgern, Mönchen und Novizen erfüllt den Klosterhof mit prallem Leben. Am Nachmittag und Abend sowie am nächsten Morgen rauchen hier die Feuer und dampfen die Kessel, um die sich die Gläubigen für eine Stärkung scharen. Hier im Klosterhof, im Tempel selbst und an den Bootsanlegestellen bieten sich dem Besucher Bilder von kaum zu beschreibender Ursprünglichkeit, Intensität und Harmonie, die sich tief einprägen.
en Höhepunkt des Phaung Daw U-Festivals markiert der Aufenthalt der Statuen in Yaungshwe, eine Woche nach Neumond. Dieser Standort empfiehlt sich deshalb auch bestens für einen Besuch des Festes. Die Schiffprozession vom Kloster im Dorf Lin Gin hierher gestaltet sich besonders prunkvoll. Noch mehr Pilger als an den anderen Stationen haben sich im Klosterhof versammelt. Hunderte von Booten umlagern die Anlagestelle und warten, dass sich der Prozessionszug in Bewegung setzt. Fünfzehn große, festlich geschmückte Boote der Beinruderer formieren sich zu einer schier endlos langen Reihe fast bis zum Horizont und ziehen majestätisch vor den Prunkbarken einher über den See in Richtung Yaungshwe. Ein wahrhaft faszinierender Anblick, wie man ihn sonst nirgendwo erleben kann.
ie Strassen der Stadt sind voller Menschen, die in dichten Trauben erwartungsfroh zum weiträumigen Festgelände um die Pagode drängen. Unter den Gläubigen sieht man auch zahlreiche Hilltribes in ihren farbenfrohen Trachten, die die ganze Vielfalt der Volksstämme des
Shan-Berglandes vorführen. Hunderte von Händlern aus dem weiten Umland haben hier ihre Buden aufgebaut und preisen lautstark ihre Waren an. Landwirtschaftliche Güter, Werkzeuge, Geschirr, Textilien, Devotionalien und vieles mehr wird zum Kauf angeboten. Für die Pilger ist der Jahrmarkt eine wichtige Gelegenheit, bei der sie sich mit Gütern eindecken können, die sie sonst in der Abgeschiedenheit ihrer Dörfern nicht bekommen.
andfrauen und vor allem die jungen Mädchen präsentieren sich stolz mit bunten Armreifen und neuem Haarschmuck und ihr fröhliches Gelächter verbreitet eine heitere Atmosphäre. Gerne probiert man von den verschiedenen regionalen Köstlichkeiten, die an Essenständen ihre Käufer locken. Sicher empfiehlt es sich auch, für den Hausaltar ein neues Buddha-Bildnis zu erstehen, um so Unglück von der Familie fern zu
halten. Natürlich fehlt auch nicht das typische Jahrmarktsvolk von Schaustellern, Gauklern, Wahrsagern und Musikanten, die für die Erbauung und Unterhaltung der Besucher sorgen und dem Festtreiben erst die richtige Würze verleihen. Für den Zeitvertreib sorgen zudem Wettrennen der Beinrudererboote, die auf dem Stichkanal von Yaungshwe zum Inle-See stattfinden. Mit großer Begeisterung und lautstarken Anfeuerungsrufen treiben die Zuschauer die Mannschaften zu höchstem Einsatz an und die Sieger werden stürmisch umjubelt.

och auch das schönste Fest geht einmal vorüber und am Morgen des vierten Tages treten die Statuen ihre Weiterreise an. Ein großer Zug von Gläubigen und Mönchen begleitet sie zurück zur Anlegestelle, wo das erneut prunkvoll hergerichtete Karaweik-Schiff schon auf sie wartet. Unter Zeremonien und Gebeten der Gläubigen werden sie auf die Prunkbarke gesetzt und schon legt sie, eskortiert von den Beinrudererbooten, ab. Noch mehr als zehn weitere Feststationen liegen auf dem Weg der Schiffsprozession, bis sie nach insgesamt 18 Tagen wieder ihren Ausgangspunkt, die Phaung Daw U-Pagode in Ywama, erreicht. Mit einer großen Abschlusszeremonie nehmen die vier Figuren, von den Gläubigen bereits sehnlichst erwartet, wieder ihren angestammten Platz an der Seite der Wächterstatue ein.
in großartiges Festereignis geht zu Ende, das in seinen Dimensionen, seiner Prachtentfaltung und seiner zauberhaften Atmosphäre Seinesgleichen sucht. Die nächste Gelegenheit, das Pagodenfest vom
Inle-See zu besuchen, finden Sie auf unserer Seite unter den Fest-Terminen von Burma.

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