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Bali 3 Kl1

Dschwklie Gefährtin Brahma‘s ist Saraswati, die in Bali als Schirmherrin von Literatur und Gelehrsamkeit sowie der bildenden Künste sehr verehrt wird. Dewi Sri, die Göttin der Fruchtbarkeit, und für die Balinesen vor allem die lebensspendende Reisgöttin, stellt ihren Gatten Vishnu nahezu in den Schatten. Besonders für die Reisbauern verkörpert sie die wichtigste Gottheit überhaupt und wird nicht nur an ihrem Feiertag, sondern das ganze Jahr über in der Reisfeldern mit Opfergaben und Ehrungen bedacht. Bildhaft dargestellt wird sie als anmutige Schönheit von ewiger Jugend mit einer Reispflanze zu ihren Füssen als Symbol der Fruchtbarkeit. So wie sich die Reispflanze immer wieder aus dem Korn erneuert, wird auch Dewi Sri mit dem heranwachsenden Reis ständig wiedergeboren. Um diese hochverehrte Göttin nicht zu verletzen, muss sie vor der Reisernte um Verzeihung gebeten werden. Auf keinen Fall darf sie die kleinen Messer erblicken, mit denen die Halme geschnitten werden. Geschickt werden sie deshalb in den Handflächen verborgen.

BESÄNFTIGUNG  DER  BÖSEN  GEISTER  UND  DÄMONEN

Dschwklem Pantheon der Götter stehen auf der anderen Seite die Mächte der Finsternis gegenüber. An der Spitze der bösen Geister waltet neben der gefürchteten Durga und ihrer Hexentocher Rangda der Beherrscher des Meeres, Dewa Baruna. Sein Element ist Heimstatt der bösen Kräfte und Dämonen, die immer wieder durch verschiedene Opferzeremonien beschwichtigt werden müssen. Doch es ist Ausdruck der großen kosmischen Balance balinesischer Glaubensinhalte, dass das Meer nicht nur als Hort des Bösen angesehen wird, sondern auch als Element der letzten Reinigung und Läuterung nach der Totenverbrennung.

Hschwklexen- und Geisterglaube sowie magische Vorstellungen sind nach wie vor sehr realer Teil der balinesischen Lebenswirklichkeit. Niemand, speziell der ländlichen Bevölkerung, käme es in den Sinn, die Existenz von Hexen, Geistern und Dämonen zu bezweifeln. Und viele Balinesen können von Begebenheiten berichten, in denen sie oder ihnen nahestehende Menschen mit diesen dunklen Mächten in Berührung gekommen sind. Diese Bedrohung erfordert deshalb ständige Schutzmaßnahmen. Um etwa böse Geister von den Häusern oder dem Dorfladen fernzuhalten, werden mehrmals täglich unzählige kleine Opfergaben aus Reis und Blüten an allen gefährdeten Punkten der Umgebung ausgelegt.

Bschwklesonders gefürchtet sind die Leyaks, die vor allem in mondlosen Nächten ihr Unwesen treiben. Das sind Hexen oder Seelen von Verstorbenen, die sich schon zu Lebzeiten der schwarzen Magie verschrieben haben. Sie gelten als die eigentlichen Urheber allen Übels, wie Krankheiten, Schädlingsplagen oder Unglücke. Entsprechend bilden auch die Abwehrmaßnahmen gegen sie ein weites Feld magischer Bräuche und Zeremonien. Und wenn es ganz schlimm kommt, wird der gute Geist des „Heiligen Barong“ um Hilfe gebeten und in einer großen Festprozession durch Dorf und Reisfelder getragen. Der Barong, ein machtvolles löwenartiges Fabeltier und Symbol der positiven Kräfte, tritt dem Menschen hilfreich zur Seite und ficht mit der dämonischen Hexe Rangda den immerwährenden Kampf des Guten gegen das Böse aus.

Dschwkliese klassische Geschichte, zu der es regional unterschiedliche Versionen gibt, bietet natürlich einen idealen Stoff für dramatische Tanzvorführungen, wie sie vielerorts auf Bali dargeboten werden, etwa bei den Odalan-Feiern oder touristischen Aufführungen, die sich kaum ein Reisender auf Bali entgehen lässt. Doch was die Touristen in der Regel zu sehen bekommen sind zeitlich und inhaltlich stark verkürzte, aller originären magischen Elemente entkleidete Showveranstaltungen. Die authentischen Darbietungen der mythologischen Auseinandersetzung zwischen Barong und Rangda finden zwischen Mitternacht und Morgengrauen in einem abgelegenen Tempelbereich, vielfach nur für einen kleinen Kreis von Eingeweihten, statt. Und hier kommt es dann in der Tat zu den für die westliche Mentalität kaum nachvollziehbaren Trance-Phänomenen. Wenn etwa Kris-Kämpfer, die Verbündeten des Barong im Kampf gegen Rangda ihre spitzen Flammendolche auf einen Zauberspruch von Rangda hin gegen sich selbst richten und mit aller Kraft versuchen, sie in die eigene Brust zu stoßen. Sie bleiben jedoch unverletzt, denn die schützende Kraft des Barong hat sie in einen Trance-Zustand versetzt, so dass ihre Haut für die Dolche undurchdringlich wird.

Bschwklarong und Rangda sind gleich mächtig, deshalb gibt es am Ende des Kampfes auch keinen Sieger und Besiegten. Vielmehr endet er mit einem Unentschieden, denn Rangda kann sich dem Zugriff des Barong entziehen und entweichen. Die Menschen sind zwar wieder
davongekommen, doch das Böse bleibt genau wie das Gute in der Welt, beide müssen weiter gegeneinander ringen. Genau hierin liegt die Essenz des Balinesischen Weltbildes, ihrer Glaubensvorstellung und Lebensphilosophie. Es gibt keinen Sieger in der immerwährenden Auseinandersetzung des Guten gegen das Böse. Das Böse gehört genau so zur Lebenswirklichkeit wie das Gute. Wichtig ist nur, daß die kosmische Balance erhalten bleibt und das Böse nicht doch Oberhand über das Gute gewinnt. Aber dafür gibt es ja den guten Geist des Barong.

Aschwkln dieser Stelle erscheinen noch einige Anmerkungen zu den Trance-Phänomenen angezeigt, die nicht nur für die Barong-Aufführungen, sondern für viele Balinesische  Tänze kennzeichnend sind. Trance-Zustände als eine Form geistiger Entrückung und Sichtbarmachung übernatürlicher Kräfte sind als Kultphänomene nicht nur aus dem balinesischen Kulturraum bekannt. Doch nur in wenigen Kulturkreisen, wie etwa dem Buddhismus des Himalaja, haben Trance-Erscheinungen und übersinnliche Erfahrungen geradezu den Charakter des Selbstverständlichen und Natürlichen, allgemein Akzeptierten, wie eben auf Bali. Für die Balinesen sind solche Vorgänge nicht rätselhaft, sondern lediglich ein sichtbares Zeichen der Macht der Götter und Geister, an die sie glauben. Für diese Menschen gibt es keine Trennung zwischen der irdischen Welt mit ihren Naturerscheinungen und der überirdischen Welt göttlicher Kräfte. Das Bindeglied zwischen diesen Welten bezeichnen die Balinesen mit dem Begriff „Shakti“ und verstehen darunter die göttliche Lebens- und Zauberkraft. Der Kundige erkennt sofort den Bezug zum frühen Erbe des Tantrismus noch aus dem alten Indien. Shakti meint hier die weibliche göttliche Energie und Schöpfungskraft, im Bali-Hinduismus hat dieser Begriff also eine gewisse Umdeutung erfahren.

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