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Bali 3 Kl1

Aschwklndere feste Feiertage sind der Verehrung bestimmter Gottheiten gewidmet. Für die Reisbauern als immer noch größter Bevölkerungsteil ist das Fest der Reisgöttin Dewi Sri besonders wichtig, an dem ihr in großer Inbrunst mit Opfergaben gehuldigt wird. Ähnlich intensiv feiern an einem anderen Tag die vielen Künstler und Kunsthandwerker Balis Saraswati, ihre Schutzgottheit des Schreibens, Malens, Schnitzens usw. Auch die Berufe selbst haben ihren speziellen Feiertag, an dem etwa die Dolche der Kris-Schmiede oder die Figuren der Schattenspieler zur Segnung in den Tempel gebracht werden. Die Balinesen vergessen auch nicht, die Haustiere und ihre Nutzpflanzen, etwa die Kokospalmen, in ihre Feierlichkeiten einzubeziehen, für die gleichfalls eigene Feste existieren. Der Kreis der Feste schließt sich endlich mit den offiziellen Staatsfeiertagen, wie dem Nationalfeiertag, die auch in Bali begangen werden.

Vschwkliele dieser Feste und Zeremonien des balinesischen Ritualjahres stehen in einem engen Bezug zu den verschiedenen Dorftempeln. In ihrer baulichen Anlage und Konzeption sind diese weltweit einzigartig und so in keiner anderen Hochkultur zu finden. Balinesische Tempel besitzen keine mehr oder minder großen geschlossenen, überdachten Gebäude. Vielmehr bestehen sie in der Regel aus einem rechteckigen offenen Platz, der von einer Mauer umgeben ist. Dieser Tempelbezirk gilt als heiliger, spirituell reiner Ort, eine Stätte der Begegnung zwischen Menschen und Göttern, und die Mauer schützt ihn vor der unreinen Außenwelt, die von üblen Dämonen bevölkert wird. Der Tempelbezirk teilt sich meistens in drei Höfe, den Vorhof, den mittleren Hof und das Allerheiligste, die durch aufwändig gestaltete und mit reichem Reliefschmuck verzierte , teils gespaltene Tempeltore verbunden sind. Im Inneren der Tempelhöfe befinden sich verschiedene offene Hallen und Pavillons und speziell im Allerheiligsten Schreine, Göttersitze und pagodenartige Tempeltürme, die charakteristischen Merus. Vergebens sucht man Götterstatuen, denn balinesische Gottheiten sind unsichtbar und leben in himmlischen Sphären oberhalb der Berggipfel. Nur zu den großen Festen kommen sie herab, um für ein paar Tage in den ihnen zugedachten Schreinen bei den Menschen zu Gast zu sein.

Jschwedes Dorf in Bali hat mindestens drei Tempel. Der „Pura Desa“, Gott Vishnu, dem Erhalter geweiht, bildet den Mittelpunkt des gesellschaftlichen und religiösen Lebens eines Dorfes und liegt auch räumlich stets in seinem Zentrum. Hier trifft sich an Festtagen, wie etwa Odalan, die gesamte Dorfgemeinschaft und auch die großen gesamtbalinesischen Feste wie Galungan/Kuningan werden hier gefeiert. Der Ursprungstempel „Pura Puseh“ ist Gott Brahma, dem Schöpfer, gewidmet und liegt immer am oberen Ende des Dorfes in Richtung auf die
Berge. Hier werden die Dorfgründer als vergöttlichte Ahnen verehrt. „Pura Dalem“ schließlich, der Toten- oder Unterweltstempel, befindet sich etwas außerhalb des Dorfes am unteren Ende dem Meer zugewandt und wird nur selten besucht
. Er ist Gott Shiva, dem Auflöser und Zerstörer bzw. seiner Gemahlin in ihrer Manifestation als Durga, der Göttin des Todes, geweiht. In seiner Nähe befinden sich der Beerdigungs- und der Verbrennungsplatz, auf denen die großen Verbrennungszeremonien stattfinden. Nicht selten verspürt man in den Totentempeln eine eigenartige, verwunschene Atmosphäre, die über den bemoosten und verwitterten Schreinen und Dämonenfiguren liegt.

DAS  MYSTERIUM  „BALI“

Bschwklei allem Zauber und aller Faszination, die von der überreichen und kunstvollen balinesischen Kultur ausgeht, für viele westliche Menschen bleibt Bali mit seinen geheimnisvollen Ritualen und magisch anmutenden Glaubensvorstellungen ein großes
Mysterium. Dort, wo die Balinesen etwas ganz Natürliches erkennen, weil für sie der Kosmos weit mehr umfasst, als die den menschlichen Sinnen zugänglichen Phänomene, bleibt für den rationalen Europäer ein großer Rest von Unverständlichem, nicht Erklärbarem.

Hschwklier offenbart sich wohl der fundamentale Unterschied zwischen balinesisch-asiatischen und europäisch-westlichen Denkweisen. In Bali, dieser altverwurzelten asiatischen Kultur ist das empirisch-rationale Wissen eher begrenzt und klein, doch dafür ist der Glaube groß. In der westlichen Welt dagegen wird die positivistische wissenschaftliche Erkenntnis über alles gestellt, der Glaube aber ist immer kleiner geworden. Doch kann es dann auf Bali durchaus geschehen, dass das Erleben nächtlicher Szenen rätselhafter Trance-Entrückung oder gleichfalls im Schutze der Nacht ablaufender, geradezu dämonisch wirkender Umzüge dunkler Gottheiten manchem westlichen Besucher die törichte Enge und Begrenztheit seiner Weltanschauung urplötzlich ins Bewusstsein rückt.

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In unseren Ausführungen über den Bali-Hinduismus knüpfen wir mehrfach an die Darlegungen von Gerhard Rauchwetter in seinem großartigen Buch „Faszination Bali“ an. Er zeichnet hier ein von großer Sachkenntnis und tiefem Einfühlungsvermögen, nicht zuletzt von unverkennbarer Zuneigung und Sympathie für die Menschen geprägtes Bild balinesischer Kultur und balinesischen Glaubens. Jedem Leser, der sich noch weitergehender über den Bali-Hinduismus informieren will, sei dieses Buch wärmstens empfohlen (Verlag: Wesermühl, Wels-München, 1980, ISBN: 383391621). Leider ist es wohl nur noch antiquarisch, und auch hier nur noch schwer erhältlich.

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